American Way of Life

Mittwoch, 05.11.2014

 

Heute kamen wir mit dem Mann an der Supermarktkasse ins Plaudern (es war gerade nichts los, und er kannte uns Germans schon). Als wir erklärten, dass wir an Halloween vergeblich auf Kinder gewartet haben und nun auf Bergen von Naschzeug sitzen, meinte er, man könne die Süßigkeiten ohne Weiteres an eine Schule, einen Kindergarten oder ein Kinderkrankenhaus geben, das sei durchaus üblich und dort sehr willkommen. Oder man zerkleinert alles, kauft ein paar Familienpackungen Eis, vermengt die Stückchen mit dem Eis und - der Mann hat Ideen! - schmeißt eine Nachbarschafts-Party mit allen Kindern und Erwachsenen. Uhh, Süßigkeiten im Eis, das ist uns viel zu viel, aber die Amerikaner mögen es gern. In den Tiefkühlschränken im Supermarkt gibt es jedenfalls reihenweise Eispackungen mit Kuchenstückchen, Karamellfüllungen, Smarties und ähnlichem drin. By the way... Man spricht hier nicht von Dicken, auch nicht, wenn sie richtig dick sind. Man sagt "Big" oder "big-boned" (grobknochig). Und im Lokal fragt man nicht nach der Toilette, sondern nach dem Restroom, in Privathäusern nach dem Bathroom oder - das finde ich besonders hübsch - nach dem Powder-Room, wo man sich dann aber meistens nicht die Nase pudert, sondern putzt (weil man das ja draußen nicht darf...)

Für Thanksgiving gab der Kassierer uns den Tipp, am Abend an den Strand oder zum Hafen zu gehen. Dort sei viel los, die Boote seien schön beleuchtet und es gebe ein Feuerwerk. Zum Abschluss unseres Klönschnacks fragte er, wie lange wir noch bleiben und zeigte dann auf Werners Hemd: "Er passt ja schon gut hierher, he's got the look".

Mich hat er gemeinerweise nicht erwähnt *schnüff*, aber ha! ich habe einen Plan... Morgen ziehe ich ein floridianisch-geblümtes, bodenlanges Hippie-Gedächtnis-Kleid und Flip-Flops an, setze einen breitrandigen Strohschlapphut und eine Riesensonnenbrille auf, wickele mir siebenunddreißig bunte Bändchen um die Handgelenke und haue drei Familienpackungen Kuchen-Sahne-Eis auf sein Laufband. Und dann wollen wir doch mal sehen, was er sagt... (Werner in seinem zweiten Hawaii-Hemd muss sicherheitshalber draußen bleiben, sonst stieht er mir wieder die Show...;-))

Hier ein Sammelsurium von Kleinigkeiten, die uns in den letzten Tagen ins Auge sprangen:

 

Im Land der Autofahrer gibt es ganz viele Bike Lanes. Wo es keine gibt, steht oft ein Schild: "Share the road with bikes" (Teilt die Straße mit den Fahrrädern). Wochentags sind verhältnismäßig wenig Leute auf Fahrrädern unterwegs, am Wochenende deutich mehr.

 

An den Fußgängerüberwegen sind überall rutschhemmende Fußmatten mit Noppen in den Boden eingelassen, damit Fußgänger bei Regen nicht ausrutschen. Dies ist ein besonders sonniges Exemplar. Meistens sind sie grau oder schwarz.

   und im Beton auf den Gehsteigen sind Muscheln, wo bei uns Steine sind :)

"A taste of Germany", das müssen wir nicht ausprobieren.


Begrenzung am Wegesrand, schlicht und schön

Wäsche auf dem Balkon trocknen gilt als verpönt, aber Berge von Spielzeug dort zu lagern stört nicht...

Jamaikan me crazy Jamaikan me crazy - hab ich erst nicht kapiert, aber wenn man es laut ausspricht, klingt es wie eine Slang-Version von "You're making me crazy".

  Ufff

EInladende Farben

Im Hinterhof gibt's was für funky "Soulisten"

 

Unsere Plattenladensuche ging heute in die dritte Runde, natürlich wieder ohne Ergebnis. 

Morgen müssen wir entweder früh das Haus verlassen oder bis ca. 11.00 Uhr drinnen bleiben, was uns dank gemütlichen Ausschlafens nicht schwer fallen dürfte. Der Grund ist, dass morgen die neuen, noch unbehandelten Treppenstufen ein zweites Mal gestrichen werden. Heute haben sie den Erstanstrich bekommen. Und da wir davon nichts wussten, haben wir die (fast trockene, aber eben nur fast) Stufen nach oben erklommen und dabei leichte Fußabdrücke hinterlassen. Auch 'ne Art von "Walk of Fame"!

Bye für heute!

Es grüßen nach Norden, Süden, Westen, Osten

Aloha-he  Eure Floridianer