Manatees

Samstag, 20.12.2014

Moin zusammen,

aus gegebenem Anlass vorab die Erklärung, dass man alle Fotos anklicken und auf diese Weise vergrößern kann. Sorry, ich hatte das als selbstverständlich vorausgesetzt. Auch wurden wir einige Male gefragt, warum wir nicht die vollen sechs Monate, die uns das Visum erlaubt, hierbleiben. Die Antwort lautet: Sechs Monate wären wir geblieben, wenn wir ein Condo gefunden hätten. Ein Hauptgrund, warum wir eine Wohnung kaufen wollten, waren die von Januar bis April steil hochgehenden Hotel- und Apartment-Mietpreise. Es klingt verrückt, aber es amortisiert sich mit den Jahren, wenn man statt dessen etwas Eigenes hat. Da wir nun aber nichts gefunden haben macht es Sinn, bereits nach vier Monaten zurückzukehren.

Gestern sind wir nach Fort Myers gefahren und haben Ausschau gehalten nach Manatees, auch Seekühe genannt. Diese 2,5 bis 4 Meter langen, bis zu 1.500 kg schweren Tiere leben eigentlich in flachen, langsam fließenden Gewässern, im Brackwasser von Flussmündungen, in Süßwasserflüssen und küstennahen Salzwassergebieten. Wenn die Temperaturen dort unter 20 Grad sinken, werden sie krank, deshalb schwimmen sie in den Wintermonaten die Flüsse hinauf in wärmere Gewässer. Das warme Wasser des Auslaufkanals vom Kühlwasser des hiesigen Elektrizitätswerks bietet ihnen Schutz und Überlebensraum, deshalb tummeln sich an dieser Stelle besonders viele Exemplare. Leider haben wir nur ein paar Schatten und Bewegungen unter Wasser sehen können, deswegen ist die Fotoausbeute gering.

Beim Schwimmen heben die Manatees alle drei bis fünf Minuten ihre Nase aus dem Wasser, um nach Luft zu schnappen. Dann hört man ein leises Schnaufen, manchmal auch ein lustiges Glucksen und Sprudeln, als hätten sie Wasser ins falsche Nasenloch bekommen. Beim Tauchen kommen sie aber auch bis zu 20 Minuten lang ohne Luftholen aus. Im Crystal River nördlich von Clearwater kann man sogar mit diesen friedlichen Tieren schwimmen. Manatees haben keine Feinde. Lediglich Alligatoren können ihnen gefährlich werden. Und Menschen, denn leider erleiden Manatees immer wieder Verletzungen durch die Propeller von zu schnell fahrenden Motorbooten.

Seekühe gibt es schon seit mindestens 50 Millionen Jahren. Früher, als sie noch Vierbeiner waren, konnten sie sich noch an Land bewegen. Sie sind am nahesten mit Elefanten verwandt. Wie diese fressen Manatees große Mengen Grünzeug (90 kg am Tag, vorwiegend Seegras, Algen und anderen Wasserpflanzen sowie Blätter von Mangrovenbäumen, sofern sie diese erreichen können). Die Schnauze eines Manatee ist zwar viel kürzer als ein Elefantenrüssel, aber die Lippen funktionieren ganz ähnlich, sie greifen Pflanzen und schieben sie ins Maul. Baby-Seekühe bleiben die ersten zwei Jahre bei der Mutter, soweit man weiß, ist es ist die einzige enge Beziehung, die Manatees untereinander eingehen.  

Eingang                      sieht aus wie ein Alligator-Körper, ist aber eine Seekuh      Verwandte     süß, nicht?                          Ganz schön groß                                                                              Schmusezeit     

Noch ein paar Schnappschüsse, aus dem Auto auf der Rückfahrt gemacht:

     Latin Beauty Salon

     Weihnachtlich geschmückt Hübsch-hässlich           Fort Myers Kunsthalle kleine Mall

 

Dies war nur ein kurzer Eintrag. Das passt, denn bei euch ist morgen schon der 4. Advent und vermutlich stecken die meisten mitten im Endspurt der Weihnachtsvorbereitungen.

Viel Spaß dabei wünschen

Eure Floridianer