Nights on Broadway

Samstag, 24.01.2015

Hallo alle miteinander, heute war ein schöner Tag. Es war kalt, aber nicht windig, und die Sonne schien. Und kaum tritt man abends vor die Tür, schon stolpert man über Prominenz...

Wir waren heute abend ein Stündchen unterwegs, um das Lichtermeer am Broadway zu bestaunen. Ein paar Schritte hinter unserem Hotel ist das Schoenfeld Theatre, bei dem sich einige Kameraleute vor diesem Bühneneingang    postiert hatten.

Ich also hin, ohne eine Ahnung zu haben, was da passiert, aber ganz nach dem guten alten DDR-Motto "Hier stehen sie Schlange, also muss es da was geben." Werner blieb etwas entfernt, aber mit freiem Blick aufs Geschehen. Natürlich hoffte ich, dass möglicherweise Helen Mirren dort auftauchen würde. Sie wird am Theater überall mit dem Stück "The Audience", in dem sie Queen Elisabeth II spielt, angekündigt. Tatsächlich - Tusch und Scheinwerfer an - erschienen nach kurzer Wartezeit einige Schauspieler, die ich aber dummerweise alle nicht kannte. Ich bin keine große Filmeguckerin, aber nichtsdestotrotz bzw. gerade deswegen fotografierte ich fleißig. Könnte ja jemand Berühmtes sein, dachte ich mir. Sie hielten Schilder in den Händen, auf denen der Titel "It's only a play" zu lesen war. Der Riese neben mir  rief nach "Matt" und bat um ein Autogramm. Ich kenne nur einen Matt, den Damon, und der war es nicht. Plötzlich fand ich es unhöflich, jemanden, der so nah ist, dass man sozusagen seinen Atem riechen kann, während er sich neben einem über's Papier beugt und seinen Namen aufschreibt, einfach so zu fotografieren, und so ließ ich es sein. Aber der Riese erntete von den Umstehenden Komplimente dafür, dass er eine Unterschrift bekommen hatte.

Nun ja, Helen Mirren war jedenfalls nicht dabei, statt dessen eine gutgelaunte brünette Mittvierzigerin mit Hut    und ebenso fröhlichem  Hund, sowie eine hübsche zarte Blondine, die ich zwar auch nicht kannte, die mir aber ein so strahlendes Lächeln schenkte, dass ich sie einfach fotografieren musste. Und dabei voll verwackelte. Dafür ist sie hier zu sehen

       

      Werner sagt, den hier kennt er:  

Der hat den Wedding-Planner in dem Film "Der Vater der Braut" gespielt)

Anschließend bummelten wir durch die Theater-Gegend, in der das Leben nachts erst so richtig aufdreht. Der Lärm ist enorm, die Lichter sind einfach fantastisch, die Leute sind guter Dinge, sie laufen langsam, schnell, kreuz und quer, hin und her.

     

Dazwischen Taxen, Gehupe, und die Feuerwehr mit Alarm. Übrigens haben die Feuerwehrautos über der Frontscheibe Schriftbänder wie Busse, und ich sah tatsächlich eins mit der Aufschrift "Don't miss our next Performance" (Verpasst unsere nächste Vorstellung nicht) - sowas gibt es nur in New York, oder?

  

In diesem Gewimmel kreuzte ein Paar unseren Weg, und kaum waren sie vorbei, sagte Werner zu mir: "War das nicht diese... wie heißt die noch, diese Blonde, Aniston?" Ich: "Wie?, Jennifer Aniston?" Keine Ahnung, ich hatte mal wieder nix gesehen. Ihr Begleiter, da war Werner sicher, war jedenfalls "Matt" von vorhin. Und Werner meinte, "die Aniston" wäre die ganze Zeit bei der Kamera-Aktion im Hintergrund gewesen. Hatte ich natürlich auch nicht mitbekommen...

Im Hotel googelten wir „It's only a Play“ im Schoenfeld Theatre, und es stellte sich heraus: "Matt" ist Matthew Broderick, und "Jennifer Aniston" ist seine Ehefrau, die aber tatsächlich Sarah Jessica Parker heißt, und die ich ebenso wie Werner leicht mal mit Frau Aniston verwechsele. Die aufgeklärte Leserschaft ahnt es sicher schon: Ich hab nie "Sex and the City" geguckt. Hier ein Foto von den beiden, die übrigens in New York nicht nur arbeiten, sondern auch mit ihren drei Kindern leben. 

Quelle: "Matthew Broderick Sarah Jessica Parker Shankbone 2009 Tribeca" von David Shankbone - David Shankbone. Lizenziert unter CC BY 3.0 über Wikimedia Commons -

Ach ja, und die gutgelaunte Mittvierzigerin heißt Stockard Channing und wird in drei Wochen 71 Jahre alt. Warum bloß sieht man es ihr nicht an...? 

Weiter ging es durch das muntere bunte Treiben, doch nach einer Stunde taten uns die Füße weh. Wir waren tagsüber schon ziemlich viel gelaufen, unter anderem zur Grand Central Station, am Bryant Park vorbei, an dem sich die Public Library befindet. Ihr haben wir einen Besuch abgestattet, dann ging es hinunter zum UN-Gebäude am East River. Dort findet man auch einen irgendwie altertümlich anmutenden Gebäudekomplex, genannt Tudor City

             

(Auf dem letzten Bild sieht man im Hintergrund das Chrysler Building hervor ragen)

Werner fiel auf, dass die Häuser nach hinten zum Fluss hinaus nur winzig kleine Fenster haben. Und tatsächlich: Bei Tante Wiki liest man dazu, dass  "die Gegend am East River, in Nachbarschaft der heutigen Siedlung... seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert von Gangsterbanden... beherrscht wurden...Dort siedelten sich Fabriken, Brauereien und Schlachthöfe an. Man errichtete die Tudor-Siedlung am Rande der damals bebauten Fläche. Die Häuser der betont vornehmen Tudor City wurden "mit dem Rücken" zum Industriegebiet gebaut, hatten also keine großen Fenster in diese Richtung. Heute liegen auf dem Areal des ehemaligen Industriegebiets das UN-Gebäude und die neue UN-Plaza..."

Zum UN-Gebäude führt eine Treppe hinunter. Dort findet sich an der Mauer auf die Inschrift: 

 

"Sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen. Kein Volk wird gegen das andere das Schwert erheben, und sie werden fortan nicht mehr lernen, Krieg zu führen." - "Na denn man tau", kann ick dor bloß seggen. Und für die kleineren Probleme dieser Welt gibt es zum Glück auch einen Zahnarzt in der Nähe der Friedensstifter

Hier noch weitere Impressionen vom heutigen Tag

Echt alter Briefkasten im rückwärtigen Flur eines Restaurants

Bibliothek am Bryant Park     

Öffentliche Bibliothek am Bryant Park

    Bibliothek   Blick auf den East River        Mülltüten

             

Und hier noch die Musik zum Titel : https://www.youtube.com/watch?v=5wRM-t7wvF0

Demnächst mehr aus dieser faszinierenden Stadt

Eure

Helga und Werner!