Sanibel und Captiva - Natur und Luxus, verrückt!

Sonntag, 11.01.2015

Reisender, wenn du nach Southwest Florida kommst, nimm dir unbedingt Zeit für einen Ausflug nach Sanibel und Captiva Island. Von Fort Myers geht es über eine Brücke (mautpflichtig, 6 Dollar, die Rückfahrt ist frei) auf die Insel. Und sofort taucht man ein in eine grüne Oase. Feiner, weißer Strand und türkisblaues Meer auf der Golfseite, Mangrovenwälder an der Ostküste der Insel. Kein Haus darf laut Stadtverordnung höher als die höchste Palme sein. Entlang der Rad- und Wanderwege kann man die Umgebung näher kennen lernen, vieles wurde zum Schutzgebiet erklärt.

Leider funktioniert unsere Kamera seit Wochen nicht mehr zuverlässig, sodass wir fast alle Fotos mit dem Handy machen müssen. Weiter unten seht ihr die Ausbeute, hier aber vorab ein Link zu einem anderen Urlaubsblog, in dem sehenswerte Fotos besonders vom Wildlife zu sehen sind: http://www.arizonas-world.de/html/sanibel.html

Der Strand von Sanibel ist berühmt für spektakuläre Muschelfunde. Da die Insel an einem Ende einen Haken formt, landen hier einzigartige und seltene Muscheln, die aus der Karibik angeschwemmt werden. Entsprechend viele Menschen wandern schon früh morgens den Strand auf der Suche nach schönen Exemplaren ab. Ich musste übrigens unbedingt ein paar Schritte ins Meer machen, um eine alte Unsicherheit loszuwerden. Vor Jahren war ich auf Sanibel durch knietiefes Wasser gewatet, als mich plötzlich unter Wasser ein wuchtiger Schlag an der Wade traf. Ich hab mich fürchterlich erschrocken und war in null-komma-nix aus dem Wasser. Vielleicht war es die Schwanzflosse eines Fisches, den ich in dem aufgewühlten Wasser gestört hatte, jedenfalls hatte ich einen Bluterguss an der Stelle. Seitdem gehe ich (außer an der Ostsee, da gibt es ja zum Glück keine solchen Überraschungen) nicht mehr so unbefangen in fremden Meeren baden.

Mautstation       Sanibel Causeway        Blick auf Sanibels Südspitze

       Der Insel-Laden              Mini-Einkaufsmeile Patriotischer Beauty-Salon     She Sells Sea Shells :D

                                                                 She Sells Sea Shells

                          American Legion - Hilforganisation für Veteranen      Zaun-Gast  

Riesenchristbaumkugeln:

Baum mit Christbaumkugeln    

    

Mit seinem sicheren Instinkt entdeckte Werner eine kleine Stichstraße, die in einer eindrucksvollen Zufahrt zu einem Yachthafen mündete.

Einige Motoryachten standen zum Verkauf auf dem Gelände herum, und getreu Werners Motto: "Fragen kostet nichts" erkundigte er sich beim Personal in der angrenzenden Werfthalle, ob wir das (teuerste) Schiff, eine niegelnagelneue 700.000-Dollar-Yacht, mal ansehen dürften. Klar, sogar ohne Begleitung, aber bitte die Schuhe ausziehen. Ein Sahnestückchen (die ersten drei Fotos sind von der Website www.yachtworld.com)

            

           

Der Steuerstand war so hoch, da hätte ich ein Podest gebraucht, um überhaupt aus dem Fenster sehen zu können - "Klar voraus?"  "Nein!!!" :D

Geschwind wandten wir uns den kleineren Bötchen zu, aber selbst dieser kleine Hutschefidel hier

nur Sommer-tauglich    

sollte knapp 190.000 Dollar kosten. Ohne Bett, ohne Küche, grad mal ein paar Sitze und ein Dach über dem Kopf, also nee! Aber Motorleistung und aufwändige Herstellungsverfahren sind eben teuer. Zwei Außenborder sind hier gang und gäbe, des öfteren sieht man schon drei oder vier. Verrückt.

Am Nordende von Sanibel führt eine kleine Brücke auf eine weitere Insel, Captiva Island. Hier sieht man (noch mehr) Luxus pur. Stellt euch Blankenese in tropischer Umgebung vor, und legt dann noch 'ne Schippe drauf. Übrigens: Bei Tante Wiki las ich, dass die Insel bekannt dafür ist, dass hier viele ehemalige CIA-Mitarbeiter wohnen. Verrückt, irgendwie... Einer der bekanntesten Einwohner der Stadt und ehemalige Bürgermeister ist ein 2006 zurückgetretener CIA-Direktor namens Porter Johnston. Vielleicht wohnt er, dank fürstlicher Abfindung jetzt hier?:

Wir entdeckten in der Ferne ein Haus, dass uns richtig gut gefiel. Das gelbe hinter den Hecken:

  Beim Näherkommen sahen wir... 

...dass es recht groß war, aber - verrückt! - ... es handelte sich "nur" um ein "kleines" Gästehaus, denn dahinter befand sich das eigentliche Anwesen mit einem weiteren Haus (links) und dem Haupthaus (gaaaanz hinten, geradeaus):

Mann, Mann, da muss eine alte Frau lange für stricken...

Apropos Geld und Luxus: Das Verhältnis der Amerikaner zu Geld ist sehr sachlicher Natur. Während Politik und Religion eher Privatsache ist, über die man nicht öffentlich, sondern nur mit guten Freunden und in der Familie spricht, geht man mit dem Thema Geld ganz offen und selbstverständlich um, ohne Ungerechtigkeitsgefühle oder gar Neid. Im Blog von Roland Kopp-Wichmann liest man dazu das folgende: "Kommt man in Amerika in ein Gespräch über Berufliches, ist die Frage "How much money do you make?" eine interessierte Frage unter vielen. Und egal, welche Antwort man gibt, bekommt man ein Feedback dazu. Fährt man dort ein teures Auto, sind neugierige Fragen und anerkennende Kommentare die Regel." Man geht hier einfach davon aus, dass jeder für sein Geld hart arbeitet, egal, ob es sich um den Kellner im Bistro oder um den Direktor der Eisenbahngesellschaft handelt, und zollt jedem Respekt dafür.

Nochmal apropos. Am nächsten Tag beim Minigolf stand dies Auto auf dem Parkplatz (die Fahrerin war übrigens Deutsche). Recherchen ergaben, dass es sich um die dänische Marke "Fisker" handelt, der mit kleiner Auflage (sagt man so bei Autos?) kein langes Leben beschieden war. Jedenfalls stellte sie ihre Produktion vorübergehend ein. Bleibt die Frage: Wo lässt die Dame reparieren, wenn mal was defekt ist? Muss dann ein Restposten Ersatzteile aus Dänemark eingeflogen werden? Wie auch immer, schick sieht er aus:

      Fisker   

Und bei einem Spaziergang entdeckten wir Kakteen-Schlangen. Bisschen gruselig, fand ich.

                                                 

So, das war es wieder für heute. Bei uns kommt langsam Abschiedsstimmung auf. In gut einer Woche fliegen wir nach New York, eine Woche später geht es back home

Sowohl den Daheimgebliebenen als auch den Reisenden eine gute Zeit

wünschen

die Floristen