Berichte von 01/2015

Jahreswechsel - Hello Goodbye

Montag, 05.01.2015

Goodbye altes Jahr! Hello neues Jahr! Unser Silvestertag begann morgens um kurz vor 6 Uhr. Da war es Zeit, um Arne Neujahrsgrüße zu übermitteln, denn in Neuseeland war bereits Mitternacht. Danach schliefen wir noch eine Runde, ehe wir nach dem Frühstück spazieren gingen.

Fort Myers Beach auf Estero Island, wo unser Hotel liegt, ist der Stadt Fort Myers vorgelagert. Die Insel ist 800 m breit und 10 km lang. Wir wohnen am Nordende. Von dort kann man bequem zu Fuß sowohl zur ruhigen, naturbelassenen Inselspitze, als auch in die andere Richtung zum lebhaftenTimes Square mit seinen Geschäften, Bars und Restaurants gehen. Hier ein paar Eindrücke auf dem Weg Richtung Nordspitze

Der schönste Durchgang zum Strand    Oldtimer   noch einer       

Überhaupt begegnet man hier, ganz untypisch für die USA, sowohl vielen Einheimischen als auch Touristen, die zu Fuß oder per Fahrrad unterwegs sind. Es fährt aber auch ein Trolley Bus für die Faulen, Müden, Kranken und Fußlahmen. Es gibt übrigens viele Busse mit Hybrid-Technik. Nur die Überland-Stromleitungen sind für unsere Augen immer noch gewöhnungsbedürftig.

Hybrid-Bus     

Wie so oft landeten wir zuerst am beschaulichen Südende mit dem Bowditch Point Park, von dem wir schon berichtet haben, und wanderten dann am Strand entlang

Pink Shell - ein Trumm von Hotel Das größte Hotel am Strand, ein richtes Ungetüm Do the Schlurftanz  Do the Schlurftanz :D  

 

Sand-Dinos und Schneemann           

Sand-Dinos   Schnee-Sand-Mann

 

Hier noch ein wenig Abendstimmung am Strand:

         Strandhäuser                  

zum kleinen Times Square. Den ganzen Tag lang gab es dort Live-Musik, Kinderbelustigung und kostenlose Cupcakes. Wir sichteten sogar wie beim echten Times Square in New York eine Glitzerkugel, die pünktlich um Mitternacht an einer Stange mitten auf dem Platz heruntergelassen werden sollte. Man sagte uns augenzwinkernd, dass es von oben Kokosnüsse prasseln würde, sollte der Ball unterwegs steckenbleiben, und das bedeute dann nichts Gutes für das neue Jahr. Es war erst Mittag, aber die Autokarawane strömte bereits unaufhaltsam über die Brücke auf den Beach. Alle wollten das neue Jahr am Strand begrüßen. Wir wandten uns dem Hafen zu und kehrten erstmals bei Nervous Nellie's, der Nervösen Nellie ein.

Die Nervöse Nellie von hinten  

Ein Erlebnis! Casual Dining für die ganze Familie, drinnen und draußen, wo man einen herrlichen Blick auf den hauseigenen Anlegesteg hat und den Booten beim An- und Ablegen zusehen kann.

Im oberen Stockwerk gibt es die Ugly's (= Häßlich) Waterside Bar mit dem Motto "The place where everyone gets prettier" (Der Ort, an dem jeder schöner wird). Dort ist immer Happy Hour - all day, every day. Auf halber Treppe lockt dies Schild mit der Aufschrift: "Auf halbem Weg zur Schönheit"

 

. Wir nahmen uns die Schönheitskur für einen anderen Tag vor und blieben unten.

Wie üblich bekamen wir einen Tisch zugewiesen, an den nach kurzer Zeit unsere Bedienung trat, eine runde, von der Hitze etwas mitgenommene Frau um die 50 mit einem herzlichen Lächeln. Statt der üblichen Floskel "Ich heiße Sowieso und bin heute Ihre Bedienung, darf es schon etwas zu trinken sein?" putzte sie erstmal den ohnehin sauberen Tisch noch sauberer, fragte uns nebenher, wie wir das Wetter fänden und woher wir kämen und ob das da draußen nicht eine richtig schöne Aussicht sei? Trotz ihre mütterlichen Art und ihrer Beleibtheit hatte sie etwas Feines, Leichtes, und als sie fertig war mit Plaudern und Wischen nahm sie gemächlich unsere Getränkewünsche auf, trat dann einen Schritt zurück (ich dachte, sie dreht gleich eine Pirouette und macht 'nen Knicks) und sagte, die Hand auf dem Herzen wie beim Absingen der amerikanischen Nationalhymne und strahlend wie die Sonne, die zum Fenster hereinschien: "I am Angie." Positiv - ich denke bei dem Namen nie an die Kanzlerin, sondern immer an den Song der Rolling Stones - H i e r kann man ihn hören (btw, seltsam inszeniertes 70er Jahre Video, die Macher konnten sich wohl nicht zwischen Flower Power und Coolness entscheiden) - Mick Jagger mit goldenen Fingernägeln, überall rosa Rosenblüten, Keith Richards wie immer ganz bei der Musik. Und wie JUNG sie sind..!

Äh... wo war ich stehengeblieben?...Ja. Wir bestellten viel zu viel zu Essen, weil Angie uns mit Leidenschaft aufzählte, was die Küche zu bieten hatte und uns dabei das Wasser nur so im Mund zusammenlief. Allein die Dips für den Salat! Bestimmt acht, neun verschiedene, die sie vortrug, als lese sie ein Gedicht. Von Honey-Mustard über Lemongrass creamy bis... gewählt haben wir Mango Chili, was wirklich toll schmeckte. Da es etwas dauerte, bis das Essen kam, erschien Angie immer mal wieder. Wie eine echte Gastgeberin richtete sie hier etwas, fragte dies und das, erwähnte, dass ihre Familie in Virginia lebte, sie aber das weit bessere Los mit Florida gezogen habe, und summte vergnügt ein Liedchen an, als ich etwas sagte, das ihr wohl als Stichwort dazu diente. Inzwischen hatten am Nebentisch ein Grüppchen Platz genommen, und einer der Herren fragte sie zur Begrüßung: "Are you Nellie?" Darauf Angie: "Are you nervous?" Ich bekam den frischesten Fisch der Welt serviert, den man sich denken kann, perfekt zubereitet. Es gibt hier unter anderem die Zubereitungsart "blackened", die sehr empfehlenswert ist. Hier die Beschreibung dazu: http://en.wikipedia.org/wiki/Blackening_%28cooking%29 . Dazu wählten wir Kartoffelbrei - fein und butterig, mit kleinen Porreestreifen drin und sehr aromatisch! Am Ende schaufelten wir sämtliche Reste in zwei große (!) und den Salat in eine kleine Mitnahme-Box. Angie brachte Deckel für die Dip-Schälchen, verabschiedete sich, strahlte, sagte "Danke" und "Bis bald" und drückte uns beide spontan an ihren warmherzigen, üppigen, schwitzenden Busen.

Gegen halb zwölf nachts gingen wir an den Strand direkt vor unserem Hotel. Von dort hatten wir einen grandiosen Ausblick auf ein fantastisches Feuerwerk, mit dem das neue Jahr auf der Seebrücke vom Times Square begrüßt wird. Die ganze Küste entlang schaukelten und schwebten Dutzende großer farbiger Papier-Laternen sanft hinaus in den schwarzen Nachthimmel über dem Meer,

Gar nicht so leicht, das Papier nicht zu verbrennen  

Boote reihten sich wie Perlen an einer Kette auf dem Wasser aneinander, hier und da leuchtete ein Lagerfeuer (eigentlich zu warm dafür, aber vertraut und gemütlich), eine Gruppe junger Leute hörte Musik aus dem Ghettoblaster (Rap, zum Glück nicht zu laut...), und um zwölf ging das fulminante Feuerwerk los.

  fluoreszierende Reifen

Wir waren einem Feuerwerk noch nie so nah, es war, als regneten all die Kaskaden von Farbe und Licht, die Glitzer-Fontänen und Diamantberge direkt auf uns nieder.

Was mir ein bisschen ringsum fehlte: Das Feierliche. Leute, die sich küssen, Gläser, mit denen angestoßen wird, leider kein Sekt um Mitternacht, denn Alkohol am Strand ist nicht erlaubt..., Umarmungen und gute Wünsche. Und irgendwie hoffte ich, dass man hier, wie im englischsprachigen Raum üblich, zum Jahreswechsel das schöne "Auld Lang Syne" anstimmt. Aber nix da. Naja, für derart Traditionelles haben die Amis wohl nicht so die Ader, jedenfalls nicht hier im Süden. Statt dessen Rap aus dem Ghettoblaster, da kannste nix bi moken... Komischerweise hatte ich einen Janker auf Berliner. Sonst bin ich darauf gar nicht so scharf, aber hier hab ich sie echt vermisst. Alles in allem hatten wir es sehr schön.

Wir haben nun all die Feiertage in der Fremde ganz anständig hinter uns gebracht und blicken voller Vorfreue auf das noch neue Jahr 2015. Dass es Euch allen Freude, Zufriedenheit und gute Gesundheit schenken möge, das wünschen Euch von Herzen

Eure Floristen

Ford's Garage, Sport und Spiel

Freitag, 09.01.2015

Hallo nach good old Germany!

Kürzlich sind wir abends in Downtown Fort Myers gewesen, um mal ein wenig städtische Abendstimmung zu schnuppern. Aber Sonntag war wohl der falsche Tag. Obwohl es erst 19 Uhr war, wirkte die Innenstadt bis auf eine kleine Flaniermeile mit (geschlossenen) Geschäften und Restaurants wie ausgestorben. Nur Essen geht hier immer, die Lokale sind morgens, mittags und abends voll, egal an welchem Wochentag. Wir gingen in die rustikale Ford's Garage

Der Name Henry Ford begegnet einem in Fort Myers öfter, denn der Begründer der Autofirma hatte in Fort Myers ein Haus, in dem er die Wintermonate verbrachte und wo er mit seinem engen Freund Thomas Alva Edison, dem berühmten Erfinder, Tür an Tür wohnte. Das Anwesen inkl. Museum und Botanischem Garten kann man übrigens besichtigen.

In "Ford's Garage" gerieten wir zwischen begeisterte Einheimische, die ein American Football-Spiel auf den großen Bildschirmen im Lokal verfolgten. Das ist das Spiel, das (für mich) immer aussieht, als rennen die Mannschaften, ausgestattet mit dick gepolsterten Klamotten und Helmen mit Gitter vor der unteren Gesichtshälfte, aufeinander los, um sich wild zu verknäulen, während einer mit einem eiförmigen Ball davonrennt und versucht, ihn über eine bestimmte Linie zu bringen. Um uns herum brachen immer wieder Begeisterungsstürme los, deren Ursache sich uns trotz eifrigen Betrachtens der Vorgänge auf dem Bildschirm nicht recht erschließen wollte. Na, vermutlich kapiert ein Amerikaner, wenn er mit Deutschen Fußball guckt, auch nicht auf Anhieb, warum alle plötzlich aufgebracht "Abseits!" schreien, obwohl auf dem Feld bloß ein Ball von einem zum anderen geschossen wird...

Wie schon erwähnt ist es schwierig hier, nach dem Essen einfach noch ein bisschen zu sitzen und dem Treiben ringsum zuzusehen, denn nach dem Essen kommt die Rechnung, und trotz "Take your time, don't rush" fühlt man sich natürlich bemüßigt, spätestens nach ein paar Minuten zu gehen. Die Bar, an die man sich hätte setzen können, um noch ein Glas zu trinken und das Geschehen ringsum zu verfolgen, war voll besetzt. Es gab übrigens 200 Biersorten oder so...

Der Restroom des Restaurants war sehenswert. Wann kann man das schon mal von einer Toilette behaupten? Zuerst dachte ich, ich wäre bei den Männern gelandet, denn die Ausstattung sah ausgesprochen männlich aus, aber dann fand ich es richtig witzig:

Die Waschbecken

     Türgriff

Tja, und manchmal hab ich wirklich Tomaten auf den Augen, denn ich habe doch tatsächlich das Auto, einen alten Ford in Originalgröße, der über der Bar hing, überhaupt nicht gesehen! Das muss an der Tiefenentspannung liegen ... ;-)

Übrigens werden wir hier noch zu Minigolf-Champions. Ich finde Minigolf toll (ja, lacht nur! ;-) ) und stand mit dieser Leidenschaft bisher ziemlich allein da, aber Werner hat hier zu meiner Freude auch seinen Spaß daran entdeckt, was nicht zuletzt an den schönen Minigolf-Plätzen mit viel Platz, origineller Deko und viel Schatten, und den anders konzipierten Feldern und Hindernissen liegt. Hier ein paar Fotos vom Castle Golf , wo wir nun schon zum wiederholten Mal waren. Wenn man ein Feld mit nur einem Schlag schafft, darf man am Glücksrad drehen, und wenn die Nummer des Feldes erscheint, bekommt man einen Jeton für ein Freispiel, den man zu einem beliebigen Zeitpunkt einlösen kann. Wir haben auf diese Weise schon zweimal umsonst gespielt.

Zebrastreifen Zebrastreifen weil "Gecko crossing"

Vor dem Spiel bitte den Schnee von den Füßen klopfen

 

Zu guter Letzt: Solltet Ihr jemals nach Southwest Florida kommen, müsst Ihr unbedingt einen Ausflug nach Sanibel Island machen. Davon in Kürze mehr.

Für heute verabschieden wir uns, geschockt über den Anschlag in Paris, mit den Worten

"Je suis Charlie"

Eure Floridianer

 

Sanibel und Captiva - Natur und Luxus, verrückt!

Sonntag, 11.01.2015

Reisender, wenn du nach Southwest Florida kommst, nimm dir unbedingt Zeit für einen Ausflug nach Sanibel und Captiva Island. Von Fort Myers geht es über eine Brücke (mautpflichtig, 6 Dollar, die Rückfahrt ist frei) auf die Insel. Und sofort taucht man ein in eine grüne Oase. Feiner, weißer Strand und türkisblaues Meer auf der Golfseite, Mangrovenwälder an der Ostküste der Insel. Kein Haus darf laut Stadtverordnung höher als die höchste Palme sein. Entlang der Rad- und Wanderwege kann man die Umgebung näher kennen lernen, vieles wurde zum Schutzgebiet erklärt.

Leider funktioniert unsere Kamera seit Wochen nicht mehr zuverlässig, sodass wir fast alle Fotos mit dem Handy machen müssen. Weiter unten seht ihr die Ausbeute, hier aber vorab ein Link zu einem anderen Urlaubsblog, in dem sehenswerte Fotos besonders vom Wildlife zu sehen sind: http://www.arizonas-world.de/html/sanibel.html

Der Strand von Sanibel ist berühmt für spektakuläre Muschelfunde. Da die Insel an einem Ende einen Haken formt, landen hier einzigartige und seltene Muscheln, die aus der Karibik angeschwemmt werden. Entsprechend viele Menschen wandern schon früh morgens den Strand auf der Suche nach schönen Exemplaren ab. Ich musste übrigens unbedingt ein paar Schritte ins Meer machen, um eine alte Unsicherheit loszuwerden. Vor Jahren war ich auf Sanibel durch knietiefes Wasser gewatet, als mich plötzlich unter Wasser ein wuchtiger Schlag an der Wade traf. Ich hab mich fürchterlich erschrocken und war in null-komma-nix aus dem Wasser. Vielleicht war es die Schwanzflosse eines Fisches, den ich in dem aufgewühlten Wasser gestört hatte, jedenfalls hatte ich einen Bluterguss an der Stelle. Seitdem gehe ich (außer an der Ostsee, da gibt es ja zum Glück keine solchen Überraschungen) nicht mehr so unbefangen in fremden Meeren baden.

Mautstation       Sanibel Causeway        Blick auf Sanibels Südspitze

       Der Insel-Laden              Mini-Einkaufsmeile Patriotischer Beauty-Salon     She Sells Sea Shells :D

                                                                 She Sells Sea Shells

                          American Legion - Hilforganisation für Veteranen      Zaun-Gast  

Riesenchristbaumkugeln:

Baum mit Christbaumkugeln    

    

Mit seinem sicheren Instinkt entdeckte Werner eine kleine Stichstraße, die in einer eindrucksvollen Zufahrt zu einem Yachthafen mündete.

Einige Motoryachten standen zum Verkauf auf dem Gelände herum, und getreu Werners Motto: "Fragen kostet nichts" erkundigte er sich beim Personal in der angrenzenden Werfthalle, ob wir das (teuerste) Schiff, eine niegelnagelneue 700.000-Dollar-Yacht, mal ansehen dürften. Klar, sogar ohne Begleitung, aber bitte die Schuhe ausziehen. Ein Sahnestückchen (die ersten drei Fotos sind von der Website www.yachtworld.com)

            

           

Der Steuerstand war so hoch, da hätte ich ein Podest gebraucht, um überhaupt aus dem Fenster sehen zu können - "Klar voraus?"  "Nein!!!" :D

Geschwind wandten wir uns den kleineren Bötchen zu, aber selbst dieser kleine Hutschefidel hier

nur Sommer-tauglich    

sollte knapp 190.000 Dollar kosten. Ohne Bett, ohne Küche, grad mal ein paar Sitze und ein Dach über dem Kopf, also nee! Aber Motorleistung und aufwändige Herstellungsverfahren sind eben teuer. Zwei Außenborder sind hier gang und gäbe, des öfteren sieht man schon drei oder vier. Verrückt.

Am Nordende von Sanibel führt eine kleine Brücke auf eine weitere Insel, Captiva Island. Hier sieht man (noch mehr) Luxus pur. Stellt euch Blankenese in tropischer Umgebung vor, und legt dann noch 'ne Schippe drauf. Übrigens: Bei Tante Wiki las ich, dass die Insel bekannt dafür ist, dass hier viele ehemalige CIA-Mitarbeiter wohnen. Verrückt, irgendwie... Einer der bekanntesten Einwohner der Stadt und ehemalige Bürgermeister ist ein 2006 zurückgetretener CIA-Direktor namens Porter Johnston. Vielleicht wohnt er, dank fürstlicher Abfindung jetzt hier?:

Wir entdeckten in der Ferne ein Haus, dass uns richtig gut gefiel. Das gelbe hinter den Hecken:

  Beim Näherkommen sahen wir... 

...dass es recht groß war, aber - verrückt! - ... es handelte sich "nur" um ein "kleines" Gästehaus, denn dahinter befand sich das eigentliche Anwesen mit einem weiteren Haus (links) und dem Haupthaus (gaaaanz hinten, geradeaus):

Mann, Mann, da muss eine alte Frau lange für stricken...

Apropos Geld und Luxus: Das Verhältnis der Amerikaner zu Geld ist sehr sachlicher Natur. Während Politik und Religion eher Privatsache ist, über die man nicht öffentlich, sondern nur mit guten Freunden und in der Familie spricht, geht man mit dem Thema Geld ganz offen und selbstverständlich um, ohne Ungerechtigkeitsgefühle oder gar Neid. Im Blog von Roland Kopp-Wichmann liest man dazu das folgende: "Kommt man in Amerika in ein Gespräch über Berufliches, ist die Frage "How much money do you make?" eine interessierte Frage unter vielen. Und egal, welche Antwort man gibt, bekommt man ein Feedback dazu. Fährt man dort ein teures Auto, sind neugierige Fragen und anerkennende Kommentare die Regel." Man geht hier einfach davon aus, dass jeder für sein Geld hart arbeitet, egal, ob es sich um den Kellner im Bistro oder um den Direktor der Eisenbahngesellschaft handelt, und zollt jedem Respekt dafür.

Nochmal apropos. Am nächsten Tag beim Minigolf stand dies Auto auf dem Parkplatz (die Fahrerin war übrigens Deutsche). Recherchen ergaben, dass es sich um die dänische Marke "Fisker" handelt, der mit kleiner Auflage (sagt man so bei Autos?) kein langes Leben beschieden war. Jedenfalls stellte sie ihre Produktion vorübergehend ein. Bleibt die Frage: Wo lässt die Dame reparieren, wenn mal was defekt ist? Muss dann ein Restposten Ersatzteile aus Dänemark eingeflogen werden? Wie auch immer, schick sieht er aus:

      Fisker   

Und bei einem Spaziergang entdeckten wir Kakteen-Schlangen. Bisschen gruselig, fand ich.

                                                 

So, das war es wieder für heute. Bei uns kommt langsam Abschiedsstimmung auf. In gut einer Woche fliegen wir nach New York, eine Woche später geht es back home

Sowohl den Daheimgebliebenen als auch den Reisenden eine gute Zeit

wünschen

die Floristen

And how are you?

Samstag, 17.01.2015

Heute sind wir 101 Tage hier, und als wollte das Wetter uns den Abschied leichter machen, ist es seit gestern recht kühl und windig, und so soll es auch bleiben.

Wir wollen in den drei verbleibenden Tagen noch ein paar Lieblingsplätze aufsuchen, Abschied vom "peaceful, easy living" nehmen und unsere Koffer packen. Sachen, die wir nicht mit zurück nehmen, bringen wir zum Donation Drop-Off, wo man Kleidung, Schuhe und Sachspenden für Bedürftige abgeben kann.

New York City wird der totale Gegensatz zu dem heiteren, tropisch-karibischem Leben hier. Wir waren zweimal da, zuletzt im Jahr 2000. Ich bin gespannt auf die Stadt, die, glaubt man Frank Sinatras "New York, New York", niemals schläft (Ha! Sie schläft doch, aber nur ganz kurz - ich habe es mit eigenen Augen in einer schlaflosen Nacht gesehen! :D )

Aus den Floridays werden also die New York Days, denn dieser Blog soll bleiben, bis wir wieder in HH sind. Aber ich hab keine Ahnung, wieviel Zeit und Gelegenheit dafür übrig bleibt.

In den "Floridays" haben wir Erlebnisse und Momentaufnahmen aus unserer tollen Zeit hier festgehalten. Aber natürlich ist es nicht die ganze Geschichte. Die Condo-Suche z. B. hat einen viel breiteren Raum eingenommen als hier dargestellt. Beim Kauf läuft vieles ganz anders ab als bei uns. Besonders spannend ist, dass jeder die Daten für jedes zum Verkauf gelistete Objekt inkl. aller vorherigen Eigentümerwechsel mit Datum und genauem Verkaufspreis online öffentlich einsehen kann. So konnten wir z. B. nachlesen, dass das Condo, für das wir im Oktober 2014 ein Angebot abgegeben hatten, vom Verkäufer erst wenige Monate zuvor gekauft worden war - und zu welchem Preis! Er hat renoviert, neu möbliert und das Objekt schließlich für knapp 22 Prozent mehr verkauft. Wenn man die Renovierungskosten bedenkt und die Tatsache, dass der Verkäufer sämtliche Kauf-Nebenkosten trägt, haben in diesem Fall sicherlich sowohl Käufer als auch Verkäufer ein faires Geschäft gemacht.

Wer mehr zum Ablauf und dem ganzen Drum und Dran wissen will (es gibt ja einige Interessierte) fragt uns am besten persönlich oder sendet uns eine kurze Mail.

Am Wochenende kommen noch ein paar Rest-Fotos. Hier erstmal noch ein paar Eindrücke aus unserer Zeit hier:

- Da war Coco, der Papagei in der Hotellobby, der während unserer Zeit hier nichts anderes als "Hello" sagte. Aber einmal, da lachte und kicherte er wie ein Trupp angeschickerter Kaffeekränzchen-Ladies. Ansteckend.

- Man sieht überall Kinder, erfrischend viele Kinder. Familien sind oft zu viert oder zu fünft.

- Viele Leute stehen im Pool nur 'rum, wenige schwimmen, und wenn, dann einmal hin, einmal her, und wieder 'raus.

- Niemand zieht sich öffentlich um, alle liegen in nasser Badekleidung stundenlang da.

- Wir haben etliche Leute gesehen, die sich, verflixte Tat!, doch tatsächlich in aller Öffentlichkeit geschneuzt haben. Also, Feuer frei!

- Viele Paare haben Hunde, die sie gern öfter mal in Kinderkarren herumfahren und denen sie Designer- oder selbstgefertigte Bekleidung anziehen. Hat Frau Hund, hat Mann meist auch Hund.

- Da die Amerikaner oft nur wenig Ahnung von Europa haben und vor allem England und Frankreich unterscheiden können, während Deutschland, die Schweiz und Österreich gern in einen Topf geworfen wird, haben wir seit Jahren für den Fall, dass wir mal in einen größeren Fettnapf treten sollten, den Spruch "Pardon, wir sind aus Finnland, da macht man das so" parat. Haben wir aber noch nie gebraucht (oder nicht gemerkt, dass wir es gebraucht hätten.)

- Viel mehr alte Menschen als bei uns arbeiten wenigstens stundenweise oder ehrenamtlich (Schulbus fahren, Verkehr leiten, Kassieren, Bedienen, Info-Zentren, Museen etc.). Und viele Behinderte, auch mit schweren Behinderungen, sieht man in öffentlichen Jobs. Gut so.

- Die Menschen hier sind geduldig, sie drängeln nicht. Im Straßenverkehr, in der Warteschlange, wenn man etwas nicht kapiert, wenn etwas nicht funktioniert. Es heißt oft "Danke für Ihre Geduld", und in Warteschlangen ergibt sich immer ein Schwätzchen, wenn man es will.

- Die Amerikaner sagen alle Nase lang "Excuse me". Man ist höflich. Wenn sie dir auf einen dreiviertel Meter nahe kommen, wenn sie im Supermarkt deine Spur queren, sogar, wenn DU es eilig hast und ein bisschen zu schnell bist: "Excuse me." Geduld auch hier. Es wird nicht überholt, es wird gewartet, auch wenn es fünf Minuten dauert, bis die Dose Erbsen aus dem oberen Regal geangelt ist. Sie erschrecken geradezu, wenn du schneller als die anderen mit deinem Einkaufswagen auf sie zukommst und kurz vorher abrupt abbremst und / oder die Richtung änderst. Eine Frau sagte tatsächlich: "You scared me!" (Sie machen mir Angst!). Bisschen schreckhaft, vielleicht, aber andererseits niemals grob oder hemdsärmelig.

- Das Essen in den Restaurants ist besser als sein Ruf. Und in den Läden und auf den Farmer's Märkten gibt es jedes Gemüse und Obst, das das Herz begehrt. Ebenso Fleisch, das durchweg von guter Qualität (und recht teuer) ist. Nicht so dolle sieht es bei Wurst und Käse aus, und Vollkornbrot ist Fehlanzeige. Allerdings gibt es inzwischen wenigstens Brötchen und knusprige Baguettes sowie (helle) Mehrkorn-Brote, die lecker schmecken. Wein ist sowohl im Laden als auch im Restaurant durchweg teurer als bei uns, selbst der einheimische aus Kalifornien.

- Interessante Erkenntnis: Ich kann endlos lange bewegungslos auf dem Wasser im Pool rumliegen ohne unterzugehen. Seltsam, aber ein angenehmes Gefühl. Werner wundert sich und grinst und behauptet, das läge "an der Physik" (ich glaube, das ist eine freundliche Umschreibung für "Fett schwimmt oben"), oder aber - mit einem Augenzwinkern - es läge am "amerikanischen Wasser". Eine Frau, die mich vom Hotel-Balkon aus beobachtete, rief mir zu, das sei echt ein ganz besonderes Talent, da könne ich stolz drauf sein . Hm, tja... ich erwäge nun auszuprobieren, ob ich womöglich auch noch über's Wasser laufen kann, dann könnte ich nach Las Vegas gehen. Werner würde mich ansagen und wir würden die neuen "Siegfried und Roy" werden und mehr Kohle machen als Celine Dion mit ihrer Singerei...

- Die Kassiererin an der Supermarktkasse, das Küchenpersonal beim Frühstück, die Bedienung im Restaurant, die Verkäuferin im Laden, alle fragen: "Hi, How are you?" oder "How are you today?" oder ähnlich. Eigentlich eine Floskel, aber es wäre gegen jede Gepflogenheit hier, wenn man nicht reagieren würde. Ich fühlte mich früher immer unbehaglich und wusste nicht, was ich antworten sollte. Dabei handelt es sich nur um einen harmlosen, banalen Dialog. In diesem Urlaub haben wir gelernt, damit richtig umzugehen, und festgestellt: Es tut nicht weh! Als Antwort genügt schon: "Good", "Great" oder "Fine". Man kann ein "Thank you" dranhängen und / oder freundlicherweise zurückfragen: "And you?" Manchmal wird ein Small Talk oder gar ein Gespräch daraus. An einem kühlen, windigen, grauen Vormittag bekam ich auf mein: "Fine, and you?" die Antwort "Kann mich nicht beschweren, so lange es nicht schneit..." Und einmal antwortete eine alte Dame auf das "How are you today?" einer Kassiererin in der Drogerie: "Ach, Süße, frag mich das heute abend nochmal. Sofern ich dann noch lebe."

- Rabatte, Rabatte, Rabatte, meistens beträchtliche. Und "Kauf eins, dann gibt es das Zweite umsonst dazu" (was uns u. a. eine zweite Riesentüte Chips beschert hat, die war gar nicht haben wollten, da schon die erste wegen ihrer Riesendimension erst nach reiflicher Überlegung ;) im Einkaufswagen gelandet war. Die zweite kriegt nun die Schuld, wenn wir zuhause nicht mehr in die Winterklamotten passen.... Wohin man schaut: Überall Coupons und Werbeaktionen, auch die Zeitungen sind voll davon. Wir haben wohl kein Kleidungsstück gekauft, auf das es nicht irgendeinen Rabatt gab.

So, das war nur Text heute. Fotos gibt es in Kürze, als Restposten mit Rabatt...

Ein schönes Wochenende, lasst es euch gut gehen!

Viele liebe Grüße, und ... how are you?

Eure Floridianer

Goodbye, Floridays - Hello, New York City

Dienstag, 20.01.2015

Moin Ihr Lieben,

als wir vor 15 Jahren das erste Mal über die blaue Brücke

nach Estero Island fuhren, um ein paar schöne Urlaubstage am Strand zu verbringen, fotografierten wir die Briefkästen, die ihr oben im Header seht. Sie sind noch da, inzwischen frisch herausgeputzt. Der blaue Kasten hat noch immer keine Hausnummer :D.

Gestern haben wir noch einen letzten, sehr langen sonnigen Spaziergang an der (einzigen) Hauptstraße gemacht. Es war Sonntag, und alle, ob zu Fuß, per Auto oder Bike, promenierten den Beach hinauf und hinunter. Sehenswert ist immer wieder der Treffpunkt der Biker, diese Hütte hier:

Etliche Motorradfahrer/innen, die allermeisten fahren Harley Davidson, brummten gemächlich an uns vorbei, unter anderem eine witzige Frau, die den anderen Autofahrern und Bikern immer wieder Sprüche zurief, winkte und sichtlich Spaß am Fahren hatte. Werner meinte anerkennend, sie fahre eine tolle Maschine, wohingegen ich, nun jaaha, die Farbe schön fand. Und außerdem gibt es da in good old Germany eine wunderbare, taffe (schreibt man das so? Oder so: toughe?) Harley-Fahrerin, für die ich zu gern ein Foto machen wollte.

Als die muntere Bikerin kurz anhielt, sprach ich sie kurzerhand an...

"Hallo, wärest du so nett, mir einen Gefallen zu tun? Darf ich dich und dein Bike fotografieren?"

Sie lächelte: "Ja, klar, gern."

"Ich komme nämlich aus Deutschland und ..."

"You are from Germany? Dann können wir deutsch sprechen..."

Es wurde ein kurzer, guter Dialog, so einer, an den man noch lange denkt. "Träume und Hoffnung sind so wichtig, die muss man sich bewahren", meinte sie, und ganz viele liebe Grüße an die Freundin... Winke winke und weg war sie... Auch wieder so ein Mensch, den ich gern näher kennengelernt hätte.

Werner hatte gestern ebenfalls einen interessanten Klönschnack, mit einem alten Ehepaar. Der Mann war über 90, er konnte sogar noch etwas deutsch, denn er hatte im 2. Weltkrieg in Österreich und Deutschland gegen die Deutschen gekämpft. Werner meinte, es sei beeindruckend gewesen, wie er ohne Ressentiments auf jene Zeit zurückgeblickt hat. Die beiden wohnen an der Route 66, die wir dieses Jahr (ja, schon dieses Jahr, und ick freue mir janz dolle!) bereisen werden.

Morgen fahren wir nach Miami und geben den Wagen ab. Zum letzten Mal auf dem Highway fahren, Sonne und blauen Himmel genießen, "den Wind in den Haaren spüren" hätte ich fast geschrieben, um im Klischee zu bleiben, aber das ist ja nun zu kurz dafür, und das Radio spielt Musik vom Lieblingssender "94.5 The Arrow" Classic Rock. Sie senden vormittags werbefrei und haben uns ein paar Songs wieder in schönste Erinnerung gerufen, die wir gar nicht mehr auf dem Sender hatten.

Apropos Musik: Nebenan in der rechten Spalte dieses Blogs habe ich unter dem Stichwort "Floridays Songs" ein paar Country- und Gute-Laune-Songs verlinkt. Reinhören lohnt sich!

Und mit diesen Fotos aus der Reste-Kiste sagen wir "Stay Tuned, demnächst aus New York City!"

  Gladd alll overr

  Tattoo You   

"Sylt Life" aus Deutschlands Norden   

Spanish Moss    Vietnam War Veteran 

 

Die Häuser sehen nett aus  

Doch wenn man genauer hinsieht...

ist manches nur Fassade :D 

Ist die Terrasse noch so klein,

so mancher igelt sich gern ein:

                 

 

     Allerschönste Grüße nach überall, wo man uns liest

     Eure Free Birds

     

New York, New York

Donnerstag, 22.01.2015

Hallo zusammen,

es ist atemberaubend - besonders der Ausblick aus dem 40. Stockwerk unseres Hotels direkt am Times Square

                     

Demnächst mehr!

Fremdeln und erste Eindrücke

Freitag, 23.01.2015

Gestern, als wir am Nachmittag einen ersten Spaziergang um den Block machten, fremdelten wir mit dieser Stadt. Nach den Palmen, dem Strand und der sonnendurchtränkten, pastellfarbenen Heiterkeit Floridas war das Leben auf New Yorks Straßen in jeder Hinsicht too much: der wühlige Verkehr, das Menschen-Gewusel in den engen Straßen, die Müllsäcke, die sich an der Straße stapeln, die Wolkenkratzer, der Lärm, die krassen Gegensätze - Armani und Gucci neben zerlumpten Obdachlosen. Ich erwog, mich ins Hotelzimmer zurückzuziehen und die Tage bis zum Abflug dort zu verbringen ;-). Aber als es dunkel wurde und wir zurück zum Times Square bummelten, war ich schon wieder begeistert, so groß, strahlend und schön sah alles aus.

Jetzt ist es Abend und wir sind erschöpft vom vielen Herumlaufen. Wir sind stundenlang durch die Straßen gebumment, waren im Central Park, der übrigens mehr als doppelt so groß ist wie der Hamburger Stadtpark, im Trump Tower, am Columbus Circle und auf der Fifth Avenue.

Irgendwo standen wir an einer Straßenecke und guckten hier und guckten da. Ein Mann sprach uns an: "Haben Sie sich verirrt?" Wir: "Nein, wir sehen uns nur um." Er: "Woher seid Ihr?" Wir: "Aus Deutschland." Er: "Woher genau?" - "Hamburg."  "Ah, das liegt im Norden. Ich habe mal eine Zeitlang in Köln gelebt." Wir: "Und wie war's?" Er: "Hmmm." Wir: "Kein Vergleich mit New York City, was?" Er lachte: "Wisst ihr, was das Gute an dieser Stadt ist? Es kümmert hier niemanden, wer oder was du bist, jeder macht einfach sein Ding."

Werner hat eine ausgeprägte Vorliebe für Wolkenkratzer, und er geht gern in die Foyers von Hotels und Häusern. Wir kamen an einem besonders interessanten vorbei, dessen Fassade über und über mit Drachen, Kronen und Salamandern verziert ist.

"Is it beautiful or it is too much?"

     

Ein Blick auf die am Gebäude angebrachte Tafel zeigte uns, dass es sich um die in den Jahren 1907-1909 erbauten Alwyn Court Apartments handelt. Die Verzierungen bestehen ungewöhnlicherweise aus Terracotta. Der Pförtner im Eingangsbereich ließ uns nicht 'rein - "Not allowed". Verständlich, aber so konnten wir wenigstens einen Blick auf das Riesengemälde an der Treppenhauswand erhaschen.

Ins Plaza Hotel sind wir diesmal auch gehuscht und haben uns ein wenig umgesehen.

  

 

Heute war Klecker-Tag. An einem Hot Dog-Stand kauften wir Hot Dogs, und ich bekleckerte meine weiße neue Daunenjacke ordentlich mit Ketchup und Senf. Der nette Hot-Dog-Verkäufter sprühte wer weiß was aus einer Plastikflasche drauf und schwupps - sämtliche Flecken waren verschwunden. Es blieb nicht das einzige Missgeschick.

Ein Mann, der Spenden für die Obdachlosen-Hilfe sammelte, sah, wie wir vergeblich an einer Tür zu einem Lokal rüttelten, ehe wir Schild und Pfeil "Eingang um die Ecke" bemerkten. Als wir uns dorthin wandten, müssen wir wohl ziemlich dumm geguckt haben, jedenfalls trafen sich unsere Blicke, und er wollte sich schier ausschütten vor Lachen über unseren Irrtum. Ein echter "Wir sind aus Finnland, da macht man das so"-Moment.

Ein freundlicher New Yorker Autofahrer hielt extra an, damit  ich diesen Russischen Tea-Room auf der gegenüberliegenden Straßenseite fotografieren konnte.

 

 Dieser Herr im Foyer eines Einkaufszentrums ist ein echter Hingucker:

Das weibliche Pendant nicht minder, eine Dame warf sich schützend ins Bild ;-)...

John Lennon hat im Dakota-Gebäude

am Central Park gewohnt, vor dem er 1980 erschossen wurde. Das Haus war übrigens Schauplatz des Films "Rosemarys Baby". Im Central Park, quasi vor dem Gebäude, erinnert dieses Mosaik

an ihn.

Leider gab dort ein junger Mann mit eineinhalb Akkorden auf der Gitarre, grauenhaftem Gesang und mehr als lückenhaften Texten, die er mit Genuschel zu übertünchen versuchte, pausenlos Beatles-Songs von sich. Grrrr....

                     Hot Dogs und geb rannte Mandeln             

 

Vor dem Park werden Kutschfahrten angeboten. Für 3 Dollar pro Minute. Da laufen wir doch lieber.  Kutschen, Taxen, Wolkenkratzer :D

 

Zurück ging es auf der Fifth Avenue: Fahnen und die berühmte Eisbahn am Rockefeller-Center

 

 

Ein güldener Prometheus guckt zu 

  
  

Es muss nicht immer Tiffany's sein, denn ein echter Hamburger ist auch vertreten

Wer möchte bloß in so einem schrecklich hohen Spargel, Verzeihung, Haus wohnen? Es ist noch nicht mal fertig gebaut und die Wohnungen sollen schon zum größten Teil vermietet sein. Verrückt:

Viel sympathischer und typisch New York: Delis (kleine Lebensmittelgeschäfte), Cafés und Feuerleitern

 

See you!

 

Nights on Broadway

Samstag, 24.01.2015

Hallo alle miteinander, heute war ein schöner Tag. Es war kalt, aber nicht windig, und die Sonne schien. Und kaum tritt man abends vor die Tür, schon stolpert man über Prominenz...

Wir waren heute abend ein Stündchen unterwegs, um das Lichtermeer am Broadway zu bestaunen. Ein paar Schritte hinter unserem Hotel ist das Schoenfeld Theatre, bei dem sich einige Kameraleute vor diesem Bühneneingang    postiert hatten.

Ich also hin, ohne eine Ahnung zu haben, was da passiert, aber ganz nach dem guten alten DDR-Motto "Hier stehen sie Schlange, also muss es da was geben." Werner blieb etwas entfernt, aber mit freiem Blick aufs Geschehen. Natürlich hoffte ich, dass möglicherweise Helen Mirren dort auftauchen würde. Sie wird am Theater überall mit dem Stück "The Audience", in dem sie Queen Elisabeth II spielt, angekündigt. Tatsächlich - Tusch und Scheinwerfer an - erschienen nach kurzer Wartezeit einige Schauspieler, die ich aber dummerweise alle nicht kannte. Ich bin keine große Filmeguckerin, aber nichtsdestotrotz bzw. gerade deswegen fotografierte ich fleißig. Könnte ja jemand Berühmtes sein, dachte ich mir. Sie hielten Schilder in den Händen, auf denen der Titel "It's only a play" zu lesen war. Der Riese neben mir  rief nach "Matt" und bat um ein Autogramm. Ich kenne nur einen Matt, den Damon, und der war es nicht. Plötzlich fand ich es unhöflich, jemanden, der so nah ist, dass man sozusagen seinen Atem riechen kann, während er sich neben einem über's Papier beugt und seinen Namen aufschreibt, einfach so zu fotografieren, und so ließ ich es sein. Aber der Riese erntete von den Umstehenden Komplimente dafür, dass er eine Unterschrift bekommen hatte.

Nun ja, Helen Mirren war jedenfalls nicht dabei, statt dessen eine gutgelaunte brünette Mittvierzigerin mit Hut    und ebenso fröhlichem  Hund, sowie eine hübsche zarte Blondine, die ich zwar auch nicht kannte, die mir aber ein so strahlendes Lächeln schenkte, dass ich sie einfach fotografieren musste. Und dabei voll verwackelte. Dafür ist sie hier zu sehen

       

      Werner sagt, den hier kennt er:  

Der hat den Wedding-Planner in dem Film "Der Vater der Braut" gespielt)

Anschließend bummelten wir durch die Theater-Gegend, in der das Leben nachts erst so richtig aufdreht. Der Lärm ist enorm, die Lichter sind einfach fantastisch, die Leute sind guter Dinge, sie laufen langsam, schnell, kreuz und quer, hin und her.

     

Dazwischen Taxen, Gehupe, und die Feuerwehr mit Alarm. Übrigens haben die Feuerwehrautos über der Frontscheibe Schriftbänder wie Busse, und ich sah tatsächlich eins mit der Aufschrift "Don't miss our next Performance" (Verpasst unsere nächste Vorstellung nicht) - sowas gibt es nur in New York, oder?

  

In diesem Gewimmel kreuzte ein Paar unseren Weg, und kaum waren sie vorbei, sagte Werner zu mir: "War das nicht diese... wie heißt die noch, diese Blonde, Aniston?" Ich: "Wie?, Jennifer Aniston?" Keine Ahnung, ich hatte mal wieder nix gesehen. Ihr Begleiter, da war Werner sicher, war jedenfalls "Matt" von vorhin. Und Werner meinte, "die Aniston" wäre die ganze Zeit bei der Kamera-Aktion im Hintergrund gewesen. Hatte ich natürlich auch nicht mitbekommen...

Im Hotel googelten wir „It's only a Play“ im Schoenfeld Theatre, und es stellte sich heraus: "Matt" ist Matthew Broderick, und "Jennifer Aniston" ist seine Ehefrau, die aber tatsächlich Sarah Jessica Parker heißt, und die ich ebenso wie Werner leicht mal mit Frau Aniston verwechsele. Die aufgeklärte Leserschaft ahnt es sicher schon: Ich hab nie "Sex and the City" geguckt. Hier ein Foto von den beiden, die übrigens in New York nicht nur arbeiten, sondern auch mit ihren drei Kindern leben. 

Quelle: "Matthew Broderick Sarah Jessica Parker Shankbone 2009 Tribeca" von David Shankbone - David Shankbone. Lizenziert unter CC BY 3.0 über Wikimedia Commons -

Ach ja, und die gutgelaunte Mittvierzigerin heißt Stockard Channing und wird in drei Wochen 71 Jahre alt. Warum bloß sieht man es ihr nicht an...? 

Weiter ging es durch das muntere bunte Treiben, doch nach einer Stunde taten uns die Füße weh. Wir waren tagsüber schon ziemlich viel gelaufen, unter anderem zur Grand Central Station, am Bryant Park vorbei, an dem sich die Public Library befindet. Ihr haben wir einen Besuch abgestattet, dann ging es hinunter zum UN-Gebäude am East River. Dort findet man auch einen irgendwie altertümlich anmutenden Gebäudekomplex, genannt Tudor City

             

(Auf dem letzten Bild sieht man im Hintergrund das Chrysler Building hervor ragen)

Werner fiel auf, dass die Häuser nach hinten zum Fluss hinaus nur winzig kleine Fenster haben. Und tatsächlich: Bei Tante Wiki liest man dazu, dass  "die Gegend am East River, in Nachbarschaft der heutigen Siedlung... seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert von Gangsterbanden... beherrscht wurden...Dort siedelten sich Fabriken, Brauereien und Schlachthöfe an. Man errichtete die Tudor-Siedlung am Rande der damals bebauten Fläche. Die Häuser der betont vornehmen Tudor City wurden "mit dem Rücken" zum Industriegebiet gebaut, hatten also keine großen Fenster in diese Richtung. Heute liegen auf dem Areal des ehemaligen Industriegebiets das UN-Gebäude und die neue UN-Plaza..."

Zum UN-Gebäude führt eine Treppe hinunter. Dort findet sich an der Mauer auf die Inschrift: 

 

"Sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen. Kein Volk wird gegen das andere das Schwert erheben, und sie werden fortan nicht mehr lernen, Krieg zu führen." - "Na denn man tau", kann ick dor bloß seggen. Und für die kleineren Probleme dieser Welt gibt es zum Glück auch einen Zahnarzt in der Nähe der Friedensstifter

Hier noch weitere Impressionen vom heutigen Tag

Echt alter Briefkasten im rückwärtigen Flur eines Restaurants

Bibliothek am Bryant Park     

Öffentliche Bibliothek am Bryant Park

    Bibliothek   Blick auf den East River        Mülltüten

             

Und hier noch die Musik zum Titel : https://www.youtube.com/watch?v=5wRM-t7wvF0

Demnächst mehr aus dieser faszinierenden Stadt

Eure

Helga und Werner!

 

Fauler Sonnabend

Sonntag, 25.01.2015

Heute morgen präsentierte sich New York City Grau in Grau. Es hatte über Nacht geschneit, der Schnee blieb jedoch nicht liegen. Die oberen Etagen der Hochhäuser verschwanden im Dunst, und wir gaben unsere Absicht, eine stillgelegte, begrünte Hochbahntrasse im Westen Manhattans, den Gruenen Laufsteg durch New York entlangzuwandern, auf. Von Grün ist jetzt im Winter eh keine Rede, und der leichte Sprühregen machte nicht gerade Lust auf längere Fußmärsche, zumal unsere Füße, die monatelang ein luftig-leichtes Luxusleben in bequemen Sandalen gewohnt waren, gegen ihr enges Dasein in Winterstiefeln fühlbar mit Druckstellen und Schmerzen rebellieren.

Statt dessen bummelten wir nur ein kleines Stück die 7. Straße hinunter. Die Gegend ringsum nennt sich Garment District , denn hier war bzw. ist das Zentrum der Modeindustrie Amerikas. Aufmerksam wurden wir durch zwei Skulpturen. Ein überdimensionaler Knopf mit durchgesteckter Nähnadel und ein Mann an einer Nähmaschine. Warum bloß ein Mann? Vielleicht war Schneider ganz früher mal ein reiner Männerberuf?

Im Hintergrund Knopf mit Nähnadel    

 

In den Gehsteig sind, dem Walk of Fame in Hollywood nachempfunden, Platten mit Infos und Namen amerikanischer Modedesigner eingelassen.

Vorbei an der Penn Station und dem Madison Square Garden ging es die Straße Richtung Süden hinunter und auf der anderen Straßenseite wieder zurück.

  

  
  

   

              

 

                               

"Kohl" im Pott (gab es auch als "Rotkohl")    

 

Man findet hier überall Delis, das sind kleine Lebensmittel-Läden, die Wurst, Käse, Getränke, Süßwaren, Sandwiches verkaufen und meistens rund um die Uhr geöffnet haben. Dort findet man auch eine große Auswahl an verzehrfertig vorbereitetem Obst sowie Fleisch- und andere Speisen, Soßen und Beilagen in großen Wärmebehältern. Wir haben uns mit Sandwiches und Keksen eingedeckt und den Rest des Tages im Hotelzimmer gefaulenzt, gelesen und unsere Knochen geschont. Mein Rücken macht sich inzwischen auch bemerkbar, ich glaube, ihm fehlt das Schwimmen.

Werner hat sich das Sofa so herumgerückt, dass er direkt aus dem 40. Stockwerk auf den Times Square, die Häuser und die Leuchtreklamen ringsum schauen kann:

Einen schönen Sonntag Euch!

 

Für heute grüßen

mit wunden Füßen

Werner und Helga

These Boots Are Made For Walking

Sonntag, 25.01.2015

Heute fuhren wir mit der U-Bahn gen Süden und gingen zu Fuß zurück. Die U-Bahn brachte uns

  nach Greenwich Village und Chelsea

Hier lebt ein buntes Völkchen, es gibt viele Cafés und kleine Grünflächen, Kunst und Theater, die Universität. Im Sommer, wenn hier die Bäume grün sind, muss es hier noch schöner sein. Statt Häuserschluchten niedrigere Bebauung, die ganze Gegend wirkt etwas europäischer.

Und ich erlebte eine Überraschung, denn zufällig fiel mein Blick auf dieses Straßenschild

Ich wusste bis heute nicht, dass diese Straße in Greenwich Village tatsächlich existiert. In ihr wohnte die Hauptperson eines früheren Lieblingsbuches von mir... :D

         

          

   Atelier ganz oben:

              

Aus Paris geklaut: Der Triumphbogen:    

         
   

            

      

Weiter ging's nach Chelsea:

  In der Mitte der Muskel-Macher-Grill *gg* :       

Und langsam nähern wir uns wieder höherer Bebauung und es geht Richtung Times Square

  

Kunst  aus  Plastiktüten     

       

 

      ("Wir sind hier oben - Was macht ihr da unten?")

Zurück im Hotel bemerkten wir, dass die Sicht heute besonders gut war. Gaaaanz weit hinten sieht man den East River

       

Werner hat am Nachmittag noch eine Runde gedreht, ich hingegen war mehr für's Faulenzen im Hotelzimmer.

Hier der Song zum Titel (da fällt mir auf: Schade, dass man heute kein Tambourin mehr in Popsongs hört):  https://www.youtube.com/watch?v=SbyAZQ45uww

Es grüßen Euch - bis morgen - die Bald-Heimkehrer!

Hazy Shade Of Winter

Dienstag, 27.01.2015

Hallo aus dem winterlichen New York!

Es ist schon kurios, über welche Wege der Informationsfluss durch die neuen Medien funktioniert: Gestern um 20.45 Uhr New York-Zeit bekamen wir Ahnungslosen eine Whatsapp-Nachricht von Arne aus Neuseeland mit dem Inhalt: "Wetterdienst warnt vor Monster-Blizzard in New York". Er hatte die Meldung auf einer deutschen Webseite gelesen.

Zum Glück berichten die amerikanischen TV-Sender inklusive Wetter-Channel sehr ausführlich und aktuell, sodass man ständig auf dem Laufenden ist. Es wird rechtzeitig gewarnt und detailliert informiert, wann welche Maßnahmen erfolgen, und alles Notwendige wird vorbereitet bzw. in die Wege geleitet, bevor der Notfall eintritt. Schulen schließen vorsorglich, es wird großflächig Salz gestreut, Obdachlosen werden Unterkünfte zugewiesen, es wird mitgeteilt, ob und ab wann Züge nicht mehr fahren usw.

So weit wir wissen, sollen heute ab 22 Uhr alle Straßen für den Autoverkehr gesperrt werden. Zwischen 22 Uhr und 10 Uhr morgen früh wird mit dem meisten Schnee und dem stärksten Sturm gerechnet.

Gestern abend wussten wir also bereits, dass heute mit Schietwetter zu rechnen ist. Doch wann genau? Wir hatten uns für heute die Gedenkstätte für die Opfer des 11. Septembers 2001 vorgenommen. Der Ort liegt viel zu weit entfernt, um ihn zu Fuß zu erreichen, also mussten wir U-Bahn fahren. Was aber, wenn der Schneesturm dann mittenmang käme? Prompt ging meine Fantasie wieder mit mir durch. Ich sah uns wegen Stromausfall und Schneeverwehungen schon mit anderen Bekloppten im U-Bahn-Schacht bei Notbeleuchtung und Affenkälte ohne Handyempfang herumhocken, es würde zu Erfrierungen, Sprachverwirrung und Handgreiflichkeiten um die letzten Brotreserven kommen. Schließlich würde man uns entdecken und uns Gerätschaften zukommen lassen, mit denen wir uns mit letzter Kraft den beschwerlichen Weg ans Tageslicht freischaufeln würden, nur um dort festzustellen, dass oben der Verkehr zum Erliegen gekommen ist und wir zu Fuß zum Hotel zurücklaufen müssten.

...Also gingen wir erstmal Hamsterkäufe machen. Nein, im Ernst, niemand macht hier in der Stadt Hamsterkäufe, jedenfalls haben wir keinen gesehen. Wir hatten allerdings den Eindruck, dass weniger Leute und Fahrzeuge als sonst unterwegs waren. Nach dem Einkauf sagte Werner, er würde auch allein zur Gedenkstätte fahren. Das Fernsehen berichtete, dass erst ab 13 Uhr mit stärkerem Schneefall zu rechnen sei. Und ich war mutig (mal wieder, denn ins 40. Stockwerk wollte ich eigentlich auch nicht, und jetzt finde ich es ganz ok) und fuhr mit.

Über 9/11 ist alles gesagt, geschrieben, gedacht. Hier einige Fotos von der Gedenkstätte

 

 

Freedom

Memorial 

  Innocence

Tears

 

 

Wieder zurück, setzte starker Schneefall ein. Schlechte Sicht heute

  

Die Temperaturen gingen im Laufe des Nachmittags bergab, der Wind nahm zu. Wir gingen in ein nahegelegenes Restaurant und wanderten anschließend noch ein wenig durch die Straßen in der Nähe - die Gegend, in der die Einheimischen wohnen und wohin sich selten ein Tourist verirrt, obwohl es nur wenige Blocks von den Hauptstraßen entfernt ist. Ach ja, und bei Toys R Us kann man essbare Legosteine kaufen (bauen lässt sich damit auch)

  Handlesen     

Wir fanden sogar die Straße wieder, in der Werner vor vielen Jahren bei einem sehr netten indischen Zahnarzt gewesen war. Der Doktor beorderte mich damals neben sich und zeigte und erklärte mir ganz genau, was er da machte (so genau wollte ich es ja gar nicht wissen, und eigentlich auch nicht SEHEN!), und nach dem Motto: "Reichen Sie mir doch schnell mal das Riechfläschchen von dort drüben", setzte er mich gleich mal als Assistentin ein... Anschließend waren wir damals noch in einem italienischen Restaurant und Werner ließ es sich schmecken, also hatte der Herr Doktor gute Arbeit geleistet.

Übrigens sind alle Flüge unserer Airline für heute und morgen gestrichen. Übermorgen (Mittwoch) geht unser Flug, laut bisheriger Auskunft planmäßig. Dann soll auch schon wieder die Sonne scheinen. Schaun mer mal. Auf jeden Fall wird morgen gepackt. So, jetzt hab ich mich doch noch verplaudert. Es ist 20 Uhr, und - pardauz!- draußen schneit es nicht mehr.

Werner will nochmal eine Runde um den Block drehen und die "Schneeberge" ausmessen, ich ziehe mich mit Käse und einem knackigen Baguette (aus diesem Laden:)

 

zurück und grüße zum vorletzten Mal in die Runde!

Eure Helga (drinnen) und Werner (draußen)

Hier noch der Song zum Titel: Simon and Garfunkel - Hazy Shade of Winter

 

 

Auf Wiedersehen in Germany

Mittwoch, 28.01.2015

Hallo Ihr Lieben!

Der Monster-Blizzard war zum Glück keiner. Eiskalter Wind, vereinzelte Schneegestöber, aber kein Sturm und keine Schneeberge. Viele Läden und Restaurants hatten heute vormittag geschlossen, auch der Housekeeping-Service im Hotel wurde mangels Personal reduziert, denn die öffentlichen Verkehrsmittel fuhren bis heute Mittag nicht, und so konnten viele Angestellte nicht zur Arbeit kommen. Auf den Straßen war es ruhig, nur wenige Menschen waren unterwegs, fast überall war geschippt und gestreut.

     

Hier noch etwas Kurioses: Gegenüber auf dem Haus befindet sich ein Schienenstrang, der ins Nichts zu stürzen scheint. Was kann das bloß sein? Wir mutmaßen, es könnte sich um eine Rampe für die Körbe handeln, in denen die Fensterputzer stehen und von außen die Fenster reinigen. Oder hat das was mit Batman zu tun...?! Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Habt Ihr eine Idee?

 

 

Unsere Koffer sind gepackt, jetzt heißt es Abschied nehmen. Ein bisschen Wehmut ist dabei, besonders, wenn wir an die schöne Zeit in Florida denken.

Aber Amerika ist groß, und obwohl wir schon einige Male hier waren, gibt es noch viel zu entdecken. Im Herbst wollen wir ja schon wieder auf eine mehrmonatige Reise gehen, dann mit dem Auto quer durch die USA, von Ost nach West, die Route 66 entlang.

Von Chicago bis nach Santa Monica/Kalifornien sind es ungefähr 4000 Kilometer. Hier ist die Strecke rot markiert:

Übrigens: Der US-Bundesstaat Montana (oben eingekreist) ist ungefähr so groß wie Deutschland. Amerika hat in etwa die selbe Fläche wie Europa, allerdings leben in Europa dreimal so viele Menschen auf einem Quadratkilometer, und in Deutschland drängeln sich sogar fast neunmal so viele wie in Amerika. Die USA sind in vielerlei Hinsicht ein weites Land.

Die "Floridays" werden bis auf Weiteres - mit dezimierter Zahl an Fotos -  hier stehen bleiben, denn es gibt immer noch einige interessierte Leser.

Wir sagen allen Blog-Lesern vielen Dank dafür, dass Ihr auf den Floridays-Pfaden mit uns gewandert seid, und ebenso ein großes Dankeschön für all die Kommentare, Mails und andere Nachrichten. Es war schön, auf diese Weise mit Euch verbunden zu sein.

In diesem Sinne Auf Wiedersehen - wir grüßen Euch

ein letztes Mal von der anderen Seite des großen Teichs

Eure 

Werner und Helga

 

P. S. Geplant ist, auf der Route 66 ein neues Weblog zu schreiben. Wer von Euch über Titel und Start informiert werden möchte, den bitten wir um eine kurze Nachricht, entweder über das Kontaktformular rechts oder an helskel@web.de Ihr bekommt dann rechtzeitig Bescheid, wie und wo es weitergeht.